Die Promi-Welt 💅🏻

Die Promi-Welt: Frauke Ludowig und ihre VIPs

Es ist schon bemerkenswert, was in Deutschland (und nicht nur hier) als „Promi“ durchgeht. Da reicht es schon, dass jemand mal in einer billigen Reality-Show ein paar Sätze geradeaus stammeln konnte oder dass er es schaffte, sich in irgendeinen FuĂźballer oder B- bis Z-Schauspieler einzuheiraten – schon winkt die heilige Einladung ins Promi-Olymp: in Frauke Ludowigs RTL-Studio. Dort, wo man wirklich hinter die Fassade schauen darf. Da, wo uns endlich erklärt wird, warum es alle so wahnsinnig interessiert, dass Frau XY sich die Lippen aufgespritzt hat oder Herr Z am Wochenende „mal ganz privat“ mit seiner Katze kuschelte.

Die Scheinwelt im 24/7-Dauerbetrieb

Prominente leben in einer Art Paralleluniversum, in dem das größte Drama des Tages ist, ob das Kleid auf der Aftershowparty zu beige war oder ob die Instagram-Followerzahl um 0,3 Prozent gesunken ist. Der gemeine Fernsehzuschauer hingegen kämpft mit explodierenden Nebenkosten, einer maroden Bahn und der Frage, ob er nächste Woche wieder Nudeln mit Ketchup essen muss, weil die Inflation alles wegfrisst. Doch anstatt diese Themen groĂźflächig zu behandeln, erklärt uns Frauke Ludowig mit der Seriosität einer UN-Sondergesandten, dass „der neue Look von Heidi Klum uns alle bewegt“. Alle. Wirklich. Alle.

Der Trick der Medienmaschinen

Warum läuft dieser Unsinn so erfolgreich? Ganz einfach: Menschen lieben Eskapismus. Während das eigene Leben zwischen Job, Kita, Steuererklärung und kaputtem Geschirrspüler pendelt, kann man sich herrlich darüber echauffieren, dass Justin Bieber wieder einmal in Unterhose über den Balkon torkelt. Und die Magazine und Webseiten? Die drucken das gerne. Es verkauft sich, es klickt sich, und es spült Werbegeld in die Kassen. Win-Win, außer für die Gehirnzellen der Konsumenten.

Frauke – die Hohepriesterin der Promi-Religion

Allen voran Frauke Ludowig: Seit gefĂĽhlt 200 Jahren präsentiert sie uns ihre „VIPs“ mit der Ăśberzeugung einer investigativen Journalistin, die gerade ein Staatsgeheimnis gelĂĽftet hat. „Ich konnte mit ihr persönlich sprechen und habe hinter die Fassade geschaut“ – ein Satz, der genauso viel Substanz hat wie eine Diät-Cola ohne Kohlensäure. Aber hey, wenn Frauke hinter die Fassade schaut, dann muss das ja relevant sein. Irgendwo zwischen Weltfrieden und der Frage, warum Dieter Bohlen wieder im TV ist.

Mein persönliches Fazit

Ich brauche diesen Zirkus nicht. Mir reicht die echte Welt mit echten Problemen, echten Menschen und echten Momenten. Ich muss nicht wissen, ob irgendein Sternchen eine neue Yoga-Routine entdeckt hat, um endlich „zu sich selbst zu finden“.

Vielleicht sollten wir stattdessen einfach mal mehr in unsere eigene Welt investieren, anstatt in die inszenierten Selfies von Leuten, die mit Reality ungefähr so viel zu tun haben wie ein Fisch mit einem Fahrrad.

Interview mit Frauke Ludowig

Meckerbude: Frau Ludowig, Sie gelten als die Grande Dame des deutschen Promi-Journalismus. Was genau ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

Frauke Ludowig: Ach wissen Sie, es geht um Nähe. Ich spreche persönlich mit den Prominenten. Ich schaue hinter die Fassade. Das interessiert die Menschen ungemein.

Meckerbude: Hinter die Fassade? Also, Sie meinen, ob Heidi Klum beim FrĂĽhstĂĽck lieber Avocado oder Vollkornbrot isst?

Frauke Ludowig: Genau! Das sind doch die Fragen, die uns bewegen. Wer will schon ĂĽber Inflation, Bildungskrise oder Klima lesen? Viel zu kompliziert! Aber was die Stars fĂĽhlen – das ist menschlich, das verbindet.

Meckerbude: Sie wĂĽrden also sagen, dass Sie so etwas wie die UNO der Promi-Welt sind? Friedensstifterin zwischen Botox und Boulevard?

Frauke Ludowig: (lächelt geĂĽbt) Ich sehe mich eher als BrĂĽckenbauerin. Zwischen den VIPs und den Zuschauern zu Hause. Wir liefern Emotionen, Träume, ein bisschen Glamour.

Meckerbude: Und Geld. Vor allem Geld.

Frauke Ludowig: (kurze Pause) Na ja, Reichweite ist nun mal unser Geschäft.

Meckerbude: Frau Ludowig, letzte Frage: Gibt es auch mal Momente, in denen Sie sich denken „Was zum Teufel mache ich hier eigentlich?“

Frauke Ludowig: NatĂĽrlich nicht! Jeder Lippenstiftwechsel von Jennifer Lopez ist eine Geschichte wert. Das ist Journalismus.

Meckerbude: Danke, Frau Ludowig. Ich werde gleich hinter meine eigene Fassade schauen – da wartet nämlich ein Berg schmutziger Wäsche.

MeckerBoss

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