eAutos 🔌

Fridays for Hubraum – oder die letzte Ausfahrt vor der Steckdose

Herzlich willkommen in der deutschen Komfortzone, in der der Diesel röhrt, der Stammtisch schäumt und das Ladegerät maximal im Baumarkt gesucht wird – für die Bohrmaschine, nicht fürs Auto. Elektromobilität? „Ach komm, das taucht doch nix, und woher soll irgendwann der ganzen Strom kommen?!“

Ja, genau. Dieser Beitrag ist für all jene gedacht, die seit Jahren leidenschaftlich gegen Fortschritt kämpfen. Für Diesel-Dieter mit dem „Echte Männer fahren Sechszylinder“-Aufkleber am Kofferraum. Für Kolben-Kevin, der nachts heimlich Reichweitentabellen auswendig lernt, um morgens am Arbeitsplatz wieder gegen „die grünen Spinner“ zu hetzen. Und natürlich für die ehrenamtlichen Verkehrswissenschaftler der Facebook-Kommentare, die jedes zweite Wort falsch schreiben, aber sicher wissen: „Der Akku ist nach drei Jahren Sondermüll!“

Elektromobilität – Fortschritt, der wehtut (aber nur denen, die stehen bleiben)

Schauen wir den Fakten ins Gesicht (keine Sorge, es tut nur kurz weh): Elektromobilität ist keine Modeerscheinung wie die Crocs oder die FDP – sie ist gekommen, um zu bleiben. Sie ist sauberer, effizienter, leiser und – jetzt kommt’s – sie funktioniert. Ja, auch im Winter. Ja, auch auf der Autobahn. Und nein, der Akku explodiert nicht, wenn man zu lange das Navi benutzt.

Reichweite – das Märchen vom Stehenbleiber-Syndrom

„Aber was ist, wenn ich spontan nach Sizilien fahren will?“ – fragt Kolben-Kevin, der seit 2016 nicht mal mehr über Kassel hinausgekommen ist. Die Wahrheit ist: 95 % aller Autofahrten in Deutschland liegen unter 50 Kilometern. Wer da mit 400 km Reichweite in Panik verfällt, sollte mal seinen eigenen Bewegungsradius überprüfen – nicht den der Fahrzeuge.

Und während der Diesel alle 800 km teuer zum Tanken muss (plus 5 Minuten für das obligatorische Würstchen mit Senf), lädt mein Tesla nachts zu Hause auf. Ich nenn das smart. Diesel-Dieter nennt das „Kabelsalat“.

Infrastruktur – das neue Deutschland sucht die Steckdose

„Es gibt doch gar nicht genug Ladesäulen!“ Ja, wenn man nur auf den Parkplatz vom Netto in Hintertupfingen schaut, vielleicht. In Wahrheit wächst die Ladeinfrastruktur in Deutschland schneller als Dieter seine Argumente googeln kann. Und während der Stammtisch noch darüber diskutiert, ob das mit dem Wechselstrom wirklich funktioniert, laden Millionen Menschen ihr Auto bereits – ohne Drama, ohne Kabelbrand, ohne Weltuntergang.

Umweltsau oder Weltretter? Spoiler: Es ist nicht der V8

„Die Batterien kommen doch alle aus Kinderarbeit in Afrika!“ schreit der Experte von nebenan, während er sich den Kaffee aus der Aluminiumkapsel gönnt und das neueste iPhone aus chinesischer Massenproduktion nutzt. Ja, der CO₂-Rucksack eines eAutos ist anfangs schwer – aber er wird leichter. Und zwar schnell. Während der Diesel seine Emissionen brav bis zum Lebensende weiter verteilt, wird der Strommix grüner, die Akkus langlebiger und das Recycling besser.

Haltbarkeit – Spoiler: Akkus leben länger als Stammtischparolen

„Nach drei Jahren ist der Akku kaputt!“ – sagt der Mann, der seit 20 Jahren dieselbe Autobatterie im Keller hortet, „für Notfälle“. Moderne Akkus in E-Autos sind für mehrere hunderttausend Kilometer ausgelegt – und die ersten Teslas auf dem Markt haben das längst bewiesen. Und während Kolben-Kevin nach 200.000 km die Kupplung zum vierten Mal tauscht, rollt mein eAuto noch immer mit Originalantrieb – wartungsarm und leise wie ein Zen-Garten.

Die brennen doch alle! 🔥 – Stammtischparole Nr. 7

Ach ja, das liebste Schreckgespenst von Diesel-Dieter und Kolben-Kevin: Das eAuto als rollende Fackel, jederzeit bereit, sich spontan in einen Pyro-Flashmob zu verwandeln. Klar. Wer braucht Fakten, wenn man Angst hat?

Tatsache ist: eAutos brennen viel seltener als Verbrenner. Laut seriösen Statistiken (ja, sowas gibt’s!) brennen Verbrenner im Schnitt 60-mal häufiger als Elektroautos. Ja, sechzig. In Worten: s-e-c-h-z-i-g. Selbst in London haben 2023 493 Benziner und 138 Diesel gebrannt – aber nur sieben eAutos. Aber hey, sieben ist ja fast so viel wie 631, nicht wahr?

Und wenn mal ein eAuto brennt? Dann wegen einem Crash oder einem Ladefehler – nicht, weil es sich abends langweilt und selbst entzĂĽndet. Und ja, die Feuerwehr braucht etwas länger – weil sie nicht einfach mit ’nem Gartenschlauch draufhalten darf. Aber was soll’s: Verbrenner brennen Ă¶fter, schneller und öfter ganz, das ist aber anscheinend „der gute, alte Autobrand“, der gehört dazu wie das WĂĽrstchen an der Tanke.

Wer aus Angst vorm brennenden Akku weiter Diesel fährt, sollte sich vielleicht auch wieder ein Nokia 3310 zulegen – das explodiert garantiert nicht beim Laden. Vielleicht.

Fridays for Hubraum – eine Bewegung, wie aus der Zeit gefallen

Es ist rührend, wie sich manche mit aller Macht an ihre Vergangenheit klammern. Verbrennungsmotoren sind laut, stinken und verschwenden Energie. Aber hey – sie machen Krach, und das reicht manchen schon als Lebensinhalt. Fridays for Hubraum ist wie eine WhatsApp-Gruppe für Leute, die Glühbirnen horten und Angst vor Induktionsherden haben. Die Revolution findet längst statt – nur eben ohne sie.

Digitale Welt & Statusdenken: „Leise ist das neue Laut“

Das Auto ist digitale Plattform, nicht mehr nur Lärmmaschine. Bordcomputer, App-Updates, Over-the-Air-Funktionen – dein eAuto ist ein smarter Companion, kein röhrender Thrill-Motor. Und der vertraute Duft von Diesel ist passé; heute zählen Effizienz, Öko-Kennzahlen und App-Funktionalität – die neue Währung der Autobesitzer:innen.

Der alte „Hubraum equals Männlichkeit“-Mythos kollidiert bitter mit diesem digitalen Zeitalter. Wer fetten und satten Kolbenhub mit Status verbindet, verpasst, dass leise Antriebe längst die neue Macht zeigen. Während Diesel-Dieter noch sein röhrendes Monstrum poliert, schiebt sein Tesla achtsam im Eco‑Mode durch die Stadt – ganz ohne Drama.

Technologieoffenheit: Laberwort der Lahmenden

Der moderne Lieblingsbegriff der deutschen Industrie: „Technologieoffenheit“. Klingt gut – bremst aber Fortschritt. Solange Deutschland weiter auf alle Optionen setzt (inklusive Verbrenner und synthetischem Sprit), gewinnt der Rest der Welt im Rennen: Elektrooffensive in China, Batterieproduktion auf Hochtouren, die Ladeinfrastruktur boomt – während Deutschland in Analyse-Schleifen verweilt.

„Technologieoffenheit“ zersetzt Entscheidungskraft und lenkt Ressourcen in Ersatzlösungen, die nicht skalieren. Das Ergebnis: Stillstand im Automobil, Verschleppung statt Offensive. Statt mutig Vorreiter zu sein, wird hier Sympathie mit dem Status quo als Tugend verkauft – echtes Wachstum sieht anders aus.

Fazit: Wer heute noch gegen eAutos hetzt, hat den Schuss nicht gehört – oder fährt Diesel

Es ist an der Zeit, ehrlich zu sein: Elektromobilität ist nicht perfekt, aber sie ist besser. Und zwar messbar. Wer sich ihr verweigert, tut das nicht aus Sachkenntnis, sondern aus Trotz, Angst oder Bequemlichkeit. Aber das macht’s nicht richtiger.

Tabellarische FaktenĂĽbersicht zum Elektroauto (eAuto) in Deutschland

CO₂‑Lebenszyklusbilanz
eAutos haben bereits ~40 % geringere Treibhausgasemissionen ĂĽber den gesamten Lebenszyklus als Verbrenner, bei Kompaktwagen ca. 55 % weniger bis 2030.
Herstellungs‑CO₂ (Akku)
Ca. 60–75 kg CO₂‑Äquivalent pro kWh Akkukapazität (moderner NMC‑Typ). Ca. 15 % des Gesamteinflusses eines eAutos.
Break‑Even‑Kilometer
Klimavorteil gegenĂĽber Diesel meist schon ab 45.000 km, abhängig von Studie und Strommix.
Recyclingquote Batterie
Bis zu >90 % stoffliches Recycling möglich; neue Verfahren in DE zielen auf ĂĽber 96 % RĂĽckgewinnung ab.
EU-Regeln / Inhalte
Ab 2023: 16 % recycelter Kobalt6 % Lithium/Nickel aus Altmaterial verpflichtend pro Akku.
Rohstoffbedarf vs. Recycling
Recycling soll bis 2035 bis zu 60 % des Bedarfs von Lithium, Nickel und Kobalt decken.

Also, lieber Diesel-Dieter, Kolben-Kevin und alle anderen Ewiggestrigen: Es gibt kein Recht auf Technik von gestern. Und das „muss doch jeder selbst wissen“-Argument bleibt heute in der Garage. Denn wer 2025 noch ernsthaft glaubt, ein V8 sei die Antwort auf Klimakrise, Ressourcenknappheit und Lärmprobleme – der hat leider die Fragen nicht verstanden.

Ich tanke Super, kein Ideologie-Öl! – Ein Gespräch mit dem letzten echten Autofahrer

Interviewpartner: Uwe B., 58, Beruf: MaschinenflĂĽsterer, Selbstbeschreibung: Freidenker, Realist, 1. Vorsitzender im Club „Fridays for Hubraum“

Meckerbude:
Herr B., danke fĂĽr Ihre Zeit. Sie fahren noch Verbrenner?

Uwe B.:
„Noch“? Ich fahre immer Verbrenner. Weil ich nicht vorhabe, mich von einer Batterie versklaven zu lassen.

Meckerbude:
Versklavt von einer Batterie? Das klingt dramatisch. Können Sie das erklären?

Uwe B.:
Na klar. Da hängste dann wie so’n Junkie an der Steckdose und hoffst, dass dein Auto bis zur nächsten Ladesäule durchhält. Ich hab keine Lust, meine Lebensplanung nach einem Akku zu richten, der bei -2 Grad direkt ins Koma fällt.

Meckerbude:
Also Sie meinen, eAutos sind unzuverlässig?

Uwe B.:
Ich sag mal so: Wenn ich morgens losfahr, will ich hören, wie mein Auto lebt. Ich will Krach, ich will Qualm, ich will wissen: Da passiert was. Nicht dieses lautlose Geflüster auf Gummiwolken. Das ist doch kein Fahren, das ist betreutes Rollen!

Meckerbude:
Sie sehen das also auch als kulturelles Problem?

Uwe B.:
Na klar! Ein Auto war früher Ausdruck von Freiheit, Männlichkeit, Leistung. Heute ist es ein rollender Laptop mit Lenkrad. Da krieg ich Ausschlag! Mein Auto braucht kein Update – das braucht Sprit und Zündung. Punkt.

Meckerbude:
Wie stehen Sie zu Umweltschutz?

Uwe B.:
Ich fahr jedes Jahr mit dem Diesel nach Italien, und da hab ich noch nie ein Eisbär gesehen, der mich angeklagt hat. AuĂźerdem: Solange in China jemand auf Kohle grillt, brauch ich hier nicht aufs Auto verzichten. Ist doch alles Heuchelei!

Meckerbude:
Und was halten Sie von der Idee, dass Deutschland technologisch den Anschluss verliert?

Uwe B.:
Technologieoffenheit heiĂźt fĂĽr mich: Ich darf weiter das fahren, was ich will. Und wenn wir dabei wirtschaftlich abrutschen, ist das halt der Preis der Freiheit. Ich lasse mir von keiner Regierung vorschreiben, wie ich meine Kolben bewege!

Meckerbude:
Letzte Frage: Gibt es irgendetwas, was Sie am eAuto gut finden?

Uwe B.:
Klar. Wenn einer von hinten anrollt, kann ich ihm auf der Landstraße ordentlich mit Ruß auf die Windschutzscheibe pupsen. Auch ’ne Form von Dialog.

Meckerbude sagt danke – und lässt diesen Beitrag in voller Lautstärke in den Äther röhren.


Ein kleiner Tipp zum Schluss: Wer 2025 noch „Verbrenner forever ❤️“ auf seine Heckscheibe klebt, sollte sich überlegen, ob das nicht eher auf den eigenen geistigen Zustand zutrifft.

MeckerBoss

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